Paradies und Hölle

30. April 2017, Sunday
Position unbekannt


Die Suedsee, eines der letzten Paradiese der Erde.
Seit Odins Kiel im Maerz 2011, nach der Durchquerung des Panama Kanals, zum erstenmal vom Wasser des Pazifiks umspuelt wurde, bereise ich dieses gigantisch riesige Meer mit seinen unterschiedlichen Polynesischen, Melanesischen und Mikronesischen Kulturen und Menschen.
Gerade habe ich nochmals alle Bilder und Berichte aus dieser Zeit hier im Logbuch gelesen und die ganze Zeit nochmals Revue passieren lassen.
Ich habe mich in diesen mehr als Jahren oft gefragt , wie es wohl frueher hier war, zu Zeiten eines James Cook, den Meuterern der Bounty oder des Malers Paul Gauguin . Zu einer Zeit als man die Suedseeinsulaner als Kanibalen fuerchtete und so mancher Missionar oder Seemann im Erdofen gelandet ist.
Tausende von Meilen zwischen den einzelnen Inseln verhinderten kulturellen Austausch und so blieben diese Menschen unter sich, bis auch dieses Paradies vom zivilisierten weissen Mann entdeckt wurde.
Die Folgen durch ansteckende Krankheiten durch Weisse eingeschleppt und die Christianisierung der Menschen durch eifrige engstirnige Missionare waren verherend fuer die Kulturen dieser Voelker.
So kommen mir heute die Menschen hier manchmal etwas verloren zwischen beiden Kulturen und Traditionen vor.
Sechs Jahre Suedsee sind nun erst mal genug.
Die Galapagos Inseln, die imposanten Marquesas, Inseln mit Namen wie Fatu Hiva, Hiva Oa, Nuku Hiva usw und seine wunderschoenen Menschen sind fuer mich der Inbegriff von wilder Schoenheit.
Die Archipele der Tuamotus, Die Gesellschaftts Inseln, Inbegriff der Suedsee.
Tahiti, Moorea, Bora Bora, Tahaa, Raiatea, Namen die traeumen lassen. Am schoensten waren allerdings die Inseln die kaum einer kennt und die vom Tourisms uneruehrt sind.
Das Suvarow Atoll, weit ab von allem stoerenden Zivilisations Einfluss, zu den Cook Inseln gehoerend, Niue, , ein Land auf einem Korallenblock, mit nur 1500 Einwohnern, wo Nachts Buckelwahle mit ihren Kaelbern um die ankernde Odin geschwommen sind. Ihre wunderschoenen Gesaenge trieben uns Traenen der Ruehrung in die Augen.
Fidschi, mit seinen unzaehligen Inselgruppen, die Yasawas, Mamanucas, Kandavu, Viti Levu, Koro See, seinen wunderschoenen TauchRevieren und vor allem den freundlichsten Menschen der Welt.
Neukaledonien, fast ein Stueck Europa mitten in der Suedsee, mit Supermaerkten die den Namen verdienen und auf der Iles le Pine mit dem schoensten Strand der Welt. (Ich habe unzaehlige gesehen, aber dieser ist der Hammer)
Vanuatu, Tauschhandel statt Geld auf den Inseln und die Salomonen mit ihren uralten Riten und Traditionen.
Ich denke an die schoenen Dinge zurueck die es massenhaft gab. Wunderschoene Erlebnisse mit Menschen und der Natur.
Aber irgendwie war auch der Tod ein Begleiter in diesem unendlichen Pazifischen Ozean.
Der Tod meines Freundes Stefan, der auf den Marquesas ermordet wurde, der Tod meiner Mutter von dem ich auf Bora Bora erfuhr, Bernhard starb auf schreckliche Weise auf Fiji, Peter verunglueckte auf seinem Schiff in Vanuatu...jeder Tod ein schreckliches Ereigniss fuer mich.
Das grausamste und schrecklichste Ereignis meines Lebens war der Tod meiner geliebten Cecile hier auf den Salomonen.
Dieses Ereigniss hat ein Loch aufgerissen in welches ich am Anfang immer wieder mit Traenen in den Augen hinein fiel. Blind vor Trauer.
Dieses Loch ist noch immer da, es wird auch niemals verschwinden. Jedoch habe ich gelernt um dieses Loch herum zu gehen und es als Teil meiner Seelenlandschaft zu betrachten, wo ich all die Liebe aufbewahre die ich fuer diese Frau empfinde.
Das Leben geht weiter, mit all den schoenen und negativen Erinnerungen.
Ich denke gerade an die Schluss Szene des Monthy Pyton Films DAS LEBEN DES BRYAN
Always look at the bright side of Life...
In diesem Sinne wird meine Reise jetzt weiter gehen
Seit dem Unglueck sind ueber 3 Monate vergangen und nach 3 Monaten Behoerden Schlamperei habe ich endlich all meine Dinge hier erledigt und werde die Salomonen in den naechsten Tagen nach einem halben Jahr Aufenthalt verlassen.
Alleine und ohne Crew werde ich von hier aus auf das Luisiarden Archipel segeln, abseits jeglicher Zivilisation, die Torres Strasse zwischen Papua Neuguinea und Australien In Angriff nehmen.
Ehrlich gesagt, ein bisschen Bammel hab ich schon so schwierige Gewaesser wochenlang alleine zu besegeln, aber so etwas alleine zu schaffen ist auch wiederum ein ganz reizvolles Abenteuer.
Mein Ziel sind die Molukken im Osten des Indonesischen Archipels, danach zieht mich mein Kurs nach Westen, um ein Paar Jahre Sued Ost Asien abzuklappern.
Ich freu mich darauf.